Schlagwortarchiv für: Krisenbewältigung

Kennen Sie diesen Spruch „lebe jeden Tag, als wäre es Dein letzter“ auch? Ich frage mich immer wieder, wie das gehen oder konkret aussehen soll. Wie fühlt sich denn ein letzter Tag an? Haben Sie sich schon mal gefragt wie das geht?

Seit 8 Jahren befinde ich selber mich im Palliativstatus. Regelmäßig werde ich gefragt, ob ich denn nun etwas an meinem Leben oder meiner Lebensführung geändert hätte. Sicher hätte ich selbiges doch auf den Kopf gestellt. Meine Antwort? Nein.

Dabei bin ich mir gar nicht sicher, ob meine kurze Antwort stimmt. Faktisch habe ich nichts geändert. Ich bin immer noch glücklich verheiratet, lebe meine Hobbys und Interessen und gehe meiner Berufung nach: dem Krisen- & Konfliktmanagement. Nach wie vor nimmt Letzteres circa 80 Wochenstunden ein und ich gehe darin auf.

Weiterhin verbringe ich meine Zeit mit Freunden, im Garten, bei meinem Ehrenamt im Theater oder auch allein. Und genieße mein Leben. Wie vorher. Ich verbiete mir nichts und gönne mir vieles. Somit habe ich zumindest faktisch also nichts geändert.

Aber lebe ich jeden Tag, als wäre es mein letzter? Nein.

Ich weiß auch gar nicht, wie das geht. Wüßte ich, dass morgen mein letzter Tag wäre, wäre ich vermutlich derart überfordert mit der Frage, was ich denn nun mit dieser geschenkten und gleichzeitig begrenzten Zeit machen könnte, dass ich relativ untätig bliebe. Vermutlich würde ich mir einen Kaffee nehmen, mich aufs Sofa setzen und warten. Oder noch schnell die Wäsche zusammen legen? Vielleicht ein paar Notizen für meine Lieben machen? Das eine oder andere Telefonat führen? Meinen Herzensmenschen meine Liebe bekunden? Keine Ahnung.

Was macht man an so einem Tag?

Oder ist diese Aussage anders gemeint? Habe ich vielleicht doch etwas an meinem Leben geändert? Vielleicht ist ja auch gar nicht unbedingt etwas Faktisches gemeint, sondern eher die Lebenseinstellung beziehungsweise meine Haltung?

Beispielsweise gehe ich nie im Streit ins Bett. Ich fahre auch nicht auf eine Dienstreise, ohne dass zu Hause „alles gut“ ist. Über viele Dinge, die mich früher genervt oder gestresst haben, rege ich mich auch nicht mehr auf. Ist das gemeint? Oder hat das mit meinem Alter und meiner Lebenserfahrung zu tun?

Seit jeher bin ich ein Mensch, der sehr aktiv ist, intensiv lebt, vieles ausprobiert und mutig sowie positiv nach vorn geht. Das ist nicht neu. Bin ich diesbezüglich vielleicht bewusster geworden?

Bestimmt kann ich mich nun besser in Krisensituationen anderer Menschen einfühlen. Habe ein neues oder erweitertes Bewusstsein. Aber kennzeichnet das meinen letzten Tag? Mein „neues“ Leben? Ich glaube nicht.

Vielleicht ist dieser Spruch auch schneller daher gesagt als durchdacht?

Wenn ich mir jeden Tag vorstellen soll, dass dies mein letzter sein könnte, den ich nun also genießen soll… möchte ich regelmäßig mit der Endlichkeit konfrontiert werden? Ist es nicht schöner, einfach sein Leben zu genießen mit Allem, was dazu gehört, also auch Höhen und Tiefen? Die Wellen der Emotionen zu surfen? Oder ist es genau das, was damit gemeint ist? 

Also wenn dem so ist, dann tue ich das: ich lebe jeden Tag, als wäre es mein letzter. Aber dieser Spruch fühlt sich für mich immer noch komisch an. Und ich bin davon überzeugt, dass den jemand erfunden haben muss, der sich noch nicht intensiv mit dem Tod auseinander gesetzt hat.

Aber jetzt fällt es mir ein. Eine Sache hat sich doch geändert. Ich bin dankbarer und demütiger geworden. Dankbar für mein Elternhaus, meine Lieben, mein Leben und mein Glück. Und demütig. Vor genau denselben Dingen. Und dem Leben.

Haben Sie auch schon einmal über den Spruch „Lebe jeden Tag, als wäre es Dein letzter!“ nachgedacht und sich gefragt, wie das geht? Welche Ideen sind Ihnen dazu gekommen?

Ich freue mich auf Ihre Nachricht.

In diesem Sinne,

Go for it, Ihre Krisenmanagerin

Wie geht es Ihnen in der aktuellen Zeit? Haben Sie auch das Gefühl, dass es manche Tage gibt, die Mut machen, an denen es einfach „läuft“, die Ihnen Zuversicht bringen? Und dann gibt es wieder Tage, an denen Ihre Pläne durchkreuzt oder Ihnen gefühlt Steine in den Weg gelegt werden?

Ich persönlich kenne das nur zu gut. Und häufig habe ich dabei das Gefühl der Machtlosigkeit. Die Dinge scheinen zu passieren und mir keinen Gestaltungsspielraum zu geben. Gleichzeitig beschleicht mich dann manchmal das Gefühl, dass es manchen Menschen besser gelingt, mit der aktuellen Wetterlage umzugehen. Bei ihnen scheint es einfach reibungslos zu laufen. 

Denken Sie bitte nicht, dass ich beim Nachbarn schaue, ob sein Rasen grüner ist als meiner. Das meine ich nicht. Und Vergleiche bringen uns auch nichts, denn jede Situation ist anders und hat ihre eigenen Facetten. Aber manchmal entsteht schon der Eindruck, dass es Lebensmodelle gibt, die nach außen so wirken, als wären sie stabiler und immuner gegen Irritationen.

Dieses Gefühl der Machtlosigkeit, des Ausgeliefertseins, ist vermutlich der größte Schmerzpunkt dabei.

Und jetzt die gute Nachricht:

Wir sind zwar bezüglich mancher Ereignisse nur ein Staubkorn im All und haben wenig Veränderungsmöglichkeiten. Aber wie wir mit den Situationen umgehen, sie bewerten oder auch, was wir daraus machen, liegt allein in unserer Kraft. Letztlich ist es unsere Haltung zu den Dingen, die aus meiner Sicht den Unterschied macht. Vielleicht denken Sie jetzt „die hat gut reden, die ist ja auch nicht in meiner Situation“. Das mag sein und das streite ich auch nicht ab. Mir geht es auch nicht um den gut gemeinten Rat, die Dinge „positiv sehen“ zu müssen oder ihnen etwas „Positives“ abzugewinnen. Mir ist durchaus klar, dass diese Ratschläge den Duktus haben, in den eigenen Bedürfnissen und Sorgen nicht verstanden zu werden. Außerdem darf es auch einfach mal schlecht oder negativ sein. Das gehört dazu. Dieser Zustand sollte aber nicht zu lange andauern und nur eine Momentaufnahme beschreiben.

Glauben Sie mir: spätestens mit meiner Krebsdiagnose vor 8 Jahren, die mich seitdem in den Palliativstatus gehoben hat, kann ich sicher nachempfinden, wie manche sich fühlen, wenn sie das Gefühl haben, vor einem Riesenberg zu stehen, der unverrückbar und nicht erklimmbar scheint.

Hier lohnt es sich, einmal genauer hinzuschauen. 

Was machen denn die Menschen, bei denen es leichter zu sein scheint, anders? Gibt es eine Strategie? Ich meine ja. 

Es scheint, als würden diese Menschen das Leben und die jeweiligen Herausforderungen zu akzeptieren und „das jeweils Beste“ daraus zu machen. Sie wirken dabei weniger ängstlich oder erstarrt und dafür fast schon abenteuerlustiger, neugieriger auf das, was kommen mag und vor allen Dingen kreativer. Sie denken nicht in Restriktionen, sondern in Chancen.

Sie reiten die Welle der Emotionen in einem Flow, der mich an das Rodeoreiten erinnert. 

Auch ein Rodeoreiter kennt seine Fähigkeiten und Grenzen, kann aber das Pferd nur bedingt einschätzen. In weiten Teilen hat er keinen Gestaltungsspielraum und somit keine Kontrolle. Zumindest nicht über das Pferd. Er begegnet dem Ritt mit der Lust auf Intensität und Herausforderung und er empfindet Leidenschaft darin, sich kreativ und kraftvoll den jeweiligen Unwägbarkeiten zu stellen. Sein Ziel ist dabei nicht die absolute Kontrolle des Ritts, sondern jede einzelnen Minute, die er länger im Sattel bleibt. Er setzt sich also ganz andere, an die jeweilige Situation angepasste Ziele. Und er ist mutig. Er empfindet ein tiefes Vertrauen in sich, seine Fertigkeiten und den Ausgang des Ritts. Gefahren sind ihm durchaus bewusst und das ist auch wichtig, aber sie drücken ihn nicht in die Passivität. Vielmehr schöpft er daraus zusätzliche Kraft.

Wenn Sie diesen Reiter fragen, wird er Ihnen bestätigen, dass es anstrengend und manchmal auch frustrierend ist. Er wird aber auch sagen, dass er aus jedem Ritt gestärkt herauskommt, jedes Mal etwas gelernt hat und vor allen Dingen seine mentale Stärke als wesentlichen Wegbegleiter empfindet. Für ihn ist der Ritt ein Kick. Damit bewertet er Unwägbarkeiten also als tendenziell positiv und reizvoll, anstatt sich selber diese Herausforderung mit negativen Vorannahmen zu belegen.

Haben Sie schon mal eine Wegbiegung in Ihrem Leben erfahren, der Sie mit dieser Strategie für sich erfolgreich begegnet sind? Das ist ein sogenanntes „Muster des Gelingens“. Es lohnt sich, diese Erfahrung öfter in Erinnerung zu rufen, denn sie zeigt, dass Sie durchaus die Energie und Stärke besitzen, in Ihrer Kraft zu sein. Sie müssen diese Fähigkeit nicht gänzlich neu erlernen. Diese Ressource darf lediglich öfter „wach geküsst“ werden.

Und wissen Sie was? Einmal erkannt, kann der Rodeoritt sogar Spaß machen. Auch – und da machen wir uns nichts vor – , wenn es trotzdem manchmal anstrengend ist und unsere Sehnsucht nach „alles läuft wie geschmiert“ bestehen bleibt.

Im Ergebnis bleiben wir zuversichtlich.

Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Erfolg. Und für den Fall, dass Sie noch mehr Impulse und vielleicht sogar konkrete Strategien im Umgang mit Rodeoritten wünschen, melden Sie sich gern.

Go for it

Ihre Krisenmanagerin

Was ist Mediation?

Die Frage, was sich genau hinter dem Begriff der „Mediation“ verbirgt, wird mir seitens meiner Kunden immer wieder einmal gestellt. Das zeigt, dass das Verfahren der Mediation zwar in den 70iger Jahren aus den USA kommend auch Deutschland stärker erreicht hat – wenngleich die Historie viel weiter zurück geht -, jedoch noch nicht zur gängigen Konfliktbeilegungsmethode werden konnte. Wobei es offensichtlich insofern an Popularität und Nachfrage gewonnen hat, dass es im Jahr 2012 sogar per Gesetz geregelt wurde. 

Die Vorteile dieses außergerichtlichen Konfliktlösungsverfahrens sind überzeugend und die Grenzen gleichzeitig sehr überschaubar, so dass sich ein Blick auf die eingangs gestellte Frage lohnt: was ist denn Mediation?

Das Besondere am Mediationsverfahren ist, dass die Konfliktparteien unter Zuhilfenahme einer dritten Person – dem Mediator bzw. der Mediatorin – ihren Konflikt eigenverantwortlich und selbstbestimmt einer Lösung zuführen. Dabei folgt das Verfahren einer konkreten Struktur, die sich in sogenannten Phasen abbildet. Der in der Sache und auch den Konfliktparteien gegenüber neutrale und auch allparteilich handelnde Mediator:In unterstützt bei den erforderlichen Kommunikationsprozessen, schafft einen Vertrauensraum, führt durch die zugrundeliegende Struktur und fungiert als Katalysator und Brückenbauer auf der Beziehungsebene.

Das Verfahren und die verschiedenen Durchführungsvarianten sind für den Mediator:In komplex. Es würde den Rahmen eines Blogartikels sprengen, alle Möglichkeiten ausführlich zu beleuchten. Aber es ist wichtig zu wissen, dass es natürlich Prozesse gibt, die rein auf der Sachebene liegend anderen Interventionen folgen als solche, die die Beziehungsebene stärker beanspruchen. 

Gerade im Wirtschaftskontext kommt es häufiger vor, dass es ausschließlich um sachliche Themen geht, die möglichst reibungslos und zügig sowie kostenschonend in einer Win-Win-Lösung geklärt werden sollen. Der alternative klassische Weg über die Gerichte führt zumeist zu Unzufriedenheiten seitens der Konfliktparteien, dauert vielfach deutlich zu lange und kostet neben Zeit auch Geld. Zudem wird die Beziehung der Konfliktparteien oftmals nachhaltig gestört und ein weiteres Miteinander unmöglich. Und gerade hier kann das Verfahren der Mediation Abhilfe schaffen.

Sowohl in weiten Teilen des Wirtschaftskontextes (innerhalb von Teams, zwischen Führungskräften und Mitarbeiter:Innen, Gremien und der Geschäftsleitung, etc.)  als auch bei den meisten anderen Konfliktsituationen wie Familie, Erbe, Nachbarschaft, Schule, etc., findet der zu lösende Konflikt im Wesentlichen auf der Beziehungs- und Bedürfnisebene statt. Diese wird aus der Brille der Gerichtsbarkeit höchst selten gestillt werden können, basiert sie doch auf Gesetzen, so dass die Mediation gerade in diesen Kontexten ihren großen Vorteil entfaltet: da die Parteien durch den Mediator:In begleitet einen Blick auf die jeweiligen individuellen Bedürfnisse werfen und die entsprechenden Lösungen nach deren Befriedung ausrichten, können Konflikte nachhaltig und zur beiderseitigen Zufriedenheit gelöst werden.

Was heißt das nun im Detail und konkret?

Das Mediationsverfahren basiert auf konkreten Prinzipien. So muss der gewählte Mediator selber und auch aus Sicht der Parteien der Sache, also dem Konfliktgegenstand, als auch den Parteien gegenüber neutral sein. Darüber hinaus muss er gleichzeitig allen Parteien gegenüber allparteilich auftreten, um zum Beispiel mögliche Machtungleichgewichte auszugleichen. Im Vergleich dazu handelt ein Rechtsanwalt beispielsweise naturgemäß parteilich für den beauftragenden Mandanten. Der Mediator:In ist beiden Konfliktparteien gleichermaßen verpflichtet.

Außerdem müssen alle Beteiligten, also die Konfliktparteien und der Mediator:In, freiwillig am Verfahren teilnehmen, dürfen aber auch jederzeit ohne Angabe von Gründen abbrechen. Um zu einer guten Lösung zu kommen, wird Vertraulichkeit vorausgesetzt, ebenso wie Offenheit und Informiertheit über alle relevanten Aspekte des Konfliktes.

Zudem handeln die Parteien selbst- und eigenverantwortlich, finden also die für sie relevanten Lösungen und entscheiden selbständig darüber. Hier unterstützt der Mediator:In gegebenenfalls im Rahmen seiner Allparteilichkeit, denn es ist erstaunlich, wie viele Menschen sich schwer damit tun zu wissen, was sie wollen, anstatt im Ausschlussverfahren festzuhalten, was sie nicht wollen.

Und schließlich muss das Verfahren ergebnisoffen und zukunftsorientiert geführt werden. Es geht eben nicht darum, eine konkrete Lösungsidee umzusetzen oder allein die Vergangenheit aufzuarbeiten.

Das klingt auf den ersten Blick „einfach“, jedoch steckt hier häufig die „Tücke im Detail“ und es ist wichtig, einen erfahrenen Mediator:In zu involvieren, der mit dem vorliegenden Konfliktsystem entsprechend umgehen kann. Immer auch die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Streitparteien inkludierend.

Der klassische Ablauf orientiert sich – wie zuvor benannt – an verschiedenen Phasen

Die Mediation startet mit der sogenannten Eröffnungsphase, innerhalb derer Modalitäten geklärt, das Verfahren genauer erläutert und auch erste Einblicke in den Konfliktgegenstand gewährt werden. Der wichtigste Aspekt dieser Phase ist die „mediative Allianz“. Das bedeutet, es geht vor allen Dingen darum, Vertrauen in das Verfahren und den begleitenden Mediator:In zu erzeugen. Ohne dieses Vertrauen kann die Mediation nicht funktionieren und ist zum Scheitern verurteilt.

Die Eröffnungsphase mündet in der Mediationsvereinbarung, innerhalb derer die klassischen vertraglichen Vereinbarungen zur Zusammenarbeit getroffen werden.

Es folgt die Themensammlung als erster Schritt der eigentlichen Mediation. Die Parteien schildern ihre jeweiligen Themen, die einer Lösung zugeführt werden sollen und formulieren ihre dazugehörigen Positionen. An dieser Stelle bekommen die Parteien die Möglichkeit, ihre jeweiligen Ansichten ungefiltert offenbaren zu können und gehört zu werden. Das ist ein entscheidender Punkt zur Lösungsfindung. Denn nur, wenn die Parteien „endlich einmal aussprechen dürfen, was sie stört oder ärgert“ und sie hier Akzeptanz erfahren dessen, was ist, kann die Basis zur Auseinandersetzung und Klärung geschaffen werden.

Die so gesammelten Themen werden in die Interessensphase überführt, bei der es nun darum geht, die hinter den geäußerten Positionen und Standpunkten befindlichen Bedürfnisse, Motive und Emotionen herauszuarbeiten. Diese Phase wird auch als das Herzstück der Mediation verstanden, macht sie doch den großen Unterschied zum klassischen Gerichtsverfahren aus. In dieser Phase ist es eine der Hauptaufgaben des Mediators:In, die Parteien bei der Selbstreflektion zu unterstützen. Denn in dieser erforderlichen Tiefe haben die Parteien – so zeigt es die Praxis – zumeist nicht über ihre Sicht nachgedacht und können die Frage nach ihren persönlichen Bedürfnissen häufig nicht beantworten. Darüber hinaus führt der Mediator:In die Gespräche nun von der dialogischen in die triadische Kommunikation und schafft so im Idealfall gegenseitiges Verständnis sowie die oftmals benannten „Aha“ – Momente.

Gelingt dem Mediator:In zusammen mit den Medianden dieser Schritt erfolgreich, wird das Verfahren in die Lösungsphase geführt, bei der die Parteien in der Regel im Wege des Brainstormings miteinander Lösungsoptionen benennen, Bewertungsmaßstäbe festlegen und konkrete Lösungen vereinbaren, die sodann in der Abschlussvereinbarung festgehalten und formuliert werden. Bei der Abschlussvereinbarung handelt es sich um einen zivilrechtlich einklagbaren Vertrag, was dem Verfahren und seinem Abschluss aus Sicht vieler Parteien noch einmal eine zusätzliche Sicherheit sowie ein „Netz mit doppeltem Boden“ gibt.

Üblicherweise gibt es einige Zeit später noch einmal ein Nachhaltigkeitstreffen, in dem die getroffenen Vereinbarungen auf Praktikabilität überprüft werden.

Auf den ersten Blick wirken die Maßgaben und Anforderungen des Verfahrens recht schlicht. Aber wie bereits zuvor gesagt, ist es sehr komplex. Das Mediationsverfahren rankt sich um Menschen und ihre Bedürfnisse in zumeist als Stress empfundenen Notsituationen. Mediatoren:Innen beschäftigen sich durchgehend mit dem Wichtigsten überhaupt: dem Menschen und seiner Seele. 

Aus diesem Grund sollte bei der Wahl des Mediators:In besonders viel Aufmerksamkeit herrschen und Wert auf eine gute Ausbildung sowie fortwährende Qualifikationen gelegt werden.

Das Verfahren selber fügt sich hervorragend in die Welt der agilen Methoden und New Work Konzepte ein. Es arbeitet mit Wirkungen und Auswirkungen und betrachtet somit durchgängig das gesamte Konfliktsystem.

Wenn Sie neugierig geworden sind, kontaktieren Sie mich jederzeit für ein kostenloses Informationsgespräch, um gemeinsam zu eruieren, ob diese großartige Vorgehensweise auch für ihre spezielle Situation in Betracht kommen kann.

Eine Mediation durchzuführen ist eine Reise. Zu sich selbst und zu einer gemeinsamen Lösung. Befreiend und transformatorisch. Gemeinsame Entwicklung und gemeinsames Wachstum stehen flankierend zur Konfliktlösung im Mittelpunkt des Geschehens. Mir geht es darum, Ihnen zu zeigen, wie Sie Ihre Fische selber fangen und nicht, Ihnen gefangene Fische zu servieren.

Über 20 Jahre Erfahrung auch in der universitären Ausbildung bringen mich zu der Überzeugung, dass die Mediation mehr denn je in die heutige Zeit gehört.

Für mich ist es ein großes Geschenk, Menschen bei der Lösung ihrer Stressmomente unterstützen zu dürfen. Diese Leidenschaft begleitet mich täglich und beantwortet meine Frage des „wofür“ mache ich das, was ich tue?

Wenn dieser Blogartikel in Ihnen den Impuls generiert, mehr erfahren zu wollen, melden Sie sich jederzeit völlig unverbindlich bei mir. Ich freue mich auf Sie.

Go for it,

Ihre Krisenmanagerin

Anke Stein - Onlinemediation

Schon seit Jahren herrscht ein intensiver Diskurs über die Frage, ob die Onlinedurchführung der Mediation funktionieren kann und vor allen Dingen, ob diese Methode im Onlineformat ein probates Mittel zur Lösung, insbesondere häufig hochemotionaler Konflikte, ist.

Die Pandemie hat uns in den letzten 1,5 Jahren praktisch gezeigt, dass die Onlinemediation funktioniert. 

Nachdem zunächst theoretisch gefachsimpelt wurde über das jeweilige Für und Wider, wurden viele Medianden*innen sowie Mediatoren*innen in die Situation versetzt, keine andere Wahl zu haben, als die Onlinedurchführung schlichtweg ausprobieren zu müssen. Das Ergebnis war in weiten Teilen eine Überraschung: Die Mediation funktioniert als Verfahren durchaus auch online. 

Nach wie vor wirkt das Onlineformat jedoch für viele Mediatoren*innen befremdlich und vereinzelt macht sich eine gewisse Scheu vor der Durchführung breit. Dass wirkt sich dabei natürlich auch auf die entsprechende Akquise aus.

Um diesen Vorbehalten zu begegnen, werde ich die nächsten Blogartikel über Tipps und Tricks für die Remotedurchführung gestalten.

Diese erstrecken sich über ganz praktische technische Tipps wie Tools, technische Ausstattung, etc. bis hin zu inhaltlichen Fragen wie Vertrauensaufbau, Umgang mit Emotionen, etc.

Dabei werden diese sich selbstverständlich einerseits auf das Mediationsverfahren speziell beziehen, aber auch klassische Kommunikationssettings aufgreifen. So ist für jede*n Leser*in etwas dabei.

Sollten Sie konkrete Fragen oder Wünsche zu den kommenden Inhalten haben, schreiben Sie mir gern eine Mail über mein Kontaktformular. Dann kann ich Ihre Anregungen aufnehmen.

Schauen Sie gern wieder vorbei. Ich freue mich auf Sie! 

Konflikte - Was steckt dahinter? | Anke Stein - Die Krisenmanagerin

Kennen Sie das? Sie haben am Arbeitsplatz einen Konflikt mit einem Kollegen*in? Oder Sie tragen eine innere Ambivalenz in sich und können sich nicht entscheiden? Vielleicht passieren Ihnen auch immer wieder Dinge, die Sie gefühlt ausbremsen? 

Möglicherweise kennen Sie auch diese leichten Ermüdungsreaktionen wie „ach nein, nicht schon wieder“ oder „kann denn nicht mal alles nach Plan laufen?“.

In unserem heutigen Blogbeitrag möchten wir Ihnen ein Sprachmuster mit auf den Weg geben, dass wir in unzähligen Mediationen und Kriseninterventionen bereits angewendet und uns von der Wirksamkeit überzeugt haben.

Wenn etwas schief läuft im Leben, in der Liebe, im Job oder gesundheitlich, dann sind wir schnell bei der Analyse und fragen uns: Warum? 

  • Warum ist das passiert?
  • Warum ist es überhaupt so weit gekommen?
  • Warum ich?

Dabei richtet sich die Frage nach dem Warum auf einen Grund, eine Causa. Die Antwort liegt auf einem Zeitstrahl – Vergangenheit / Gegenwart / Zukunft – gesehen überwiegend in der Vergangenheit. 

Selbstverständlich ist es nicht „falsch“, nach dem Grund zu fragen, ein wenig Selbstreflexion zu betreiben, insbesondere um daraus zu lernen.

Wer nach dem Warum fragt, der sucht nach Zusammenhängen und Schuldigen, nach Mechaniken und Kausalitäten. Das kann sinnvoll und enorm nützlich sein. Allerdings finden Lösungen tendenziell eher in der Zukunft, zumindest aber in der Gegenwart statt. Insofern macht es doch wenig Sinn, mit der Warum – Frage den Blick in die Vergangenheit zu lenken, oder nicht?

Loslassen und vor allen Dingen lernen und Erkenntnisgewinne erzielen, kann auch, wer seinen Blick nach vorne richtet und damit in die Lösungsfokussierung geht.

So jemand fragt nicht nach dem Warum, sondern: Wofür?

Beide Fragen klingen ähnlich. Es sind womöglich auf der Tonspur sogar dieselben Antworten, die Sie dabei bekommen. Aber sie bekommen ein ganz anderes Gewicht – genauso wie das Problem, die Niederlage, das Scheitern. Sie werden zu einer Herausforderung, einer Challenge.

Die Wofür-Frage zielt auf Absichten, Motivationen, Ziele, Bedürfnisse und Emotionen, gibt Antworten auf die Frage nach dem Sinn. 

Diese Aspekte liegen in der Zukunft, zumindest aber in der Gegenwart. 

Und damit lenken sie unseren Blick nach vorn. In die Ziel- und vor allen Dingen Lösungsorientierung! 

Und genau da wollen wir unseren Aufmerksamkeitsfokus hinlenken!

In Gesprächen löst die Frage nach dem Warum bei Ihrem Gesprächspartner tendenziell Rechtfertigungsgefühle aus. Rechtfertigungsgefühle führen zumeist zu einer Blockade, die für die gemeinsame Suche nach kooperativen Lösungen wenig sinnvoll erscheint.

Und jetzt stellen Sie sich ein Konfliktgespräch vor, in dem Sie überwiegend nach dem Wofür fragen. Wie wird sich Ihr Gesprächspartner fühlen? Er / sie wird Ihr Interesse an seinen echten und wahren Absichten und Motivationen spüren und sich – richtig! – wertgeschätzt fühlen. Was glauben Sie, was das für eine Auswirkung auf Ihr Gesprächsergebnis hat? 

Zusammenfassend also:

Tatsache ist, dass die Warum-Frage nur selten zu wirklich befriedigenden Antworten führt. Viele davon bringen uns auch nicht weiter – eben weil die Frage rückwärtsgewandt ist.

Die Frage nach dem WOFÜR dagegen besitzt die Macht, einen Konflikt in eine wichtige Station auf einem Weg zu verwandeln, der ein Ziel verfolgt. Und das gibt Hoffnung und macht Mut.

Warum? Darum!

Und wenn Sie Unterstützung brauchen, denken Sie an die Krisenmanagerin mit Leidenschaft – Ihren Fels in der Krise: Anke STEIN.

Wer kennt diese Situation nicht? Wir gehen gut vorbereitet in ein Gespräch und planen kooperatives, lösungsfokussiertes Miteinander. Und plötzlich fühlen wir uns von unserem Gegenüber getriggert und geraten emotional ins Schlingern. Geraten in Stress, sind raus aus unserem Konzept.

Hier wünschen wir uns mehr Gelassenheit. Aber nicht in der Form, einfach „cool“ zu bleiben und damit kalt zu wirken, sondern authentisch souverän reagieren zu können.

Kann man das lernen? Ja! 

Die Lösung liegt auf zwei Ebenen. Der Ebene der Haltung und der Fähigkeitenebene. Beiden voran geht die Selbstreflexion. Wer sind wir? Wie „ticken“ wir? Was triggert uns?

Daraus abgeleitet können wir an unserer Haltung arbeiten. Ideal und hilfreich ist es, wenn wir uns die Grundannahme der positiven Absicht zu eigen machen. Damit wird der Vorteil oder Gewinn bezeichnet, der hinter einer Verhaltensweise oder einer Situation steckt. Was gewinnt Ihr Gesprächspartner für sich selbst durch sein Verhalten? Welches Bedürfnis möchte er / sie erfüllt wissen? Möglicherweise ist die Tatsache, dass das Gespräch für uns schwierig wird, gar nicht das Ziel? Nur ein „Abfallprodukt“? Fragen Sie sich doch in der jeweiligen Situation einmal, „wofür“ ihr Gegenüber auftritt, wie er / sie auftritt. 

Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Der, der uns ärgert, beherrscht uns.“ Wollen wir das? Nein. Hier hilft unsere Überzeugung, dass wir die einzigen Menschen sind, die Macht über unsere Gefühle haben. Wir entscheiden, wie wir uns fühlen und worüber wir uns ärgern oder wovon wir uns in die Ecke drängen lassen wollen.

Auf der Fähigkeitenebene lernen wir mehr Selbstbewußtsein und Selbstwirksamkeit. Wir lernen, auf uns zu vertrauen. Methoden der Schlagfertigkeit, Kommunikation, des Humors, der Gelassenheit und Elemente aus dem Umgang mit Stress helfen uns praktisch weiter.

Wann sind Sie schon mal in einer schwierigen Gesprächssituation gelassen geblieben? Wie haben Sie das gemacht? Erforschen Sie Ihre Muster des Gelingens und aktivieren Sie diese.

Ich lade Sie herzlich auf Ihre persönliche Erforschungsreise ein. Vermutlich gibt es kaum etwas Spannenderes und Erhellenderes. Und sollten Sie Fragen haben oder Ihnen persönliche STEINe begegnen, die Ihnen in den Weg gelegt wurden, nehmen Sie gern Kontakt zu mir auf. Ich unterstütze Sie von Herzen gern dabei, diese STEINe umzudefinieren, hinter sich zu lassen oder aus dem Weg zu räumen.

Denn wenn Sie die STEINe aus dem Weg geräumt haben, tragen Sie vielleicht ein paar Kratzer oder blaue Flecke davon, das ist wie beim Bergwandern, aber sie erreichen selbstwirksam den Gipfel und genießen stolz den sagenhaften Ausblick und die Ruhe.

Und wenn Sie Unterstützung brauchen, denken Sie an die Krisenmanagerin mit Leidenschaft – Ihren Fels in der Krise: Anke STEIN.